Im Golf von Thailand liegt das Dreiergespann Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao. Erstere ist mittlerweile eine große Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt, wohl nicht zuletzt wegen des eigenen Flughafens. Koh Tao ist die kleinste der drei Inseln und eine Taucherinsel durch und durch. Hier tummeln sich Tauchbasen neben Tauchbasen. Wir haben Koh Phangan als unser Ziel auserkoren – die mittlere der Drei. Bekannt durch die berühmt-berüchtigte FullMoon-Party. Außerhalb der Vollmondphase ist Koh Phangan aber sehr entspannt und nicht überlaufen.
Bevor wir jedoch die wunderschönen, tropischen Strände Thailands bewundern können, müssen wir erst einmal dorthin kommen.
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Nakhon Pathom fährt um 0:05 Uhr unser Zug, kommend aus Bangkok, nach Chumphon los. Die Fahrt soll rund 6 Stunden dauern, sodass wir im Morgengrauen an der Küste sind, wo wir von Chumphon aus nach Koh Phangan übersetzen werden. Vorausgesetzt der Zug ist pünktlich.
Bei unserer ersten Zugfahrt nach Kanchanaburi hatten wir bereits Bekanntschaft mit der „Holzklasse“ (3. Klasse) gemacht und haben direkt bei Ankunft am Bahnhof in Kanchanaburi die Tickets für die Fahrten nach Nakhon Pathom und weiter nach Chumphon gekauft. In weiser Vorraussicht haben wir natürlich die 2. Klasse gebucht. Die 1. Klasse war wie erwartet ausgebucht, aber wir wollten wenigstens halbwegs bequem sitzend unsere Nacht verbringen.
Der Reisetag ist ein Donnerstag, wir sitzen kurz vor Mitternacht wartend am Bahnsteig in Nakhon Pathom und sind froh, bald gemütlich im Zug Richtung Küste zu brausen – naja, zu zockeln. Ein letzter Blick auf die Tickets bringt unsere Stimmung jedoch arg ins Wanken. Das bereits gekaufte Ticket für diesen Donnerstag wies als Datum auch den Donnerstag aus. Der Zug jedoch wird nach Mitternacht einfahren, also freitags, womit das ausgestellte Datum nicht mehr passt. In den letzten Minuten, die uns bis zur Einfahrt des Zuges noch bleiben, hasten wir zum Schalter, wo unsere Befürchtungen bestätigt werden – die Tickets haben keine Gültigkeit mehr. Thailands Züge sind billige Verkehrsmittel, sodass dieses Malheur kein großes Loch in unsere Reisekasse reisst. Allerdings verkündet uns der Bahnmitarbeiter: „The second class is full.“ – im Klartext:
Über diese Fahrt kann man nur im Nachhinein schmunzeln. In jenem Moment war es grauenvoll:
Wir sind müde und verschwitzt vom vergangenen Tag. Uns liegt der schärfste Gaumenschmaus, den wir je gegessen haben im Magen und bahnt sich unweigerlich langsam Richtung Darm. Unsere Tickets weisen uns beiden eine Bank zu, die für schlanke kleine Thais gemacht ist (und wir waren damals nicht gerade schmal gebaut). Die obere Gepäckablage ist voll, sodass unsere Rucksäcke vor uns auf dem Boden platziert werden müssen und unsere Beine kaum mehr Platz haben. Direkt neben uns ist das Zug-Klo – nicht mehr als ein Loch im Boden. Einige bereits gut angetrunkene Thais, die auf dem Weg ins königliche Seebad sind (Hua Hin) haben das Loch im schwankenden Zug offensichtlich verfehlt, sodass die Brühe sich langsam aber sicher ihren Weg nach draußen auf den Zugflur bahnt. Diese Komponenten machen diese Nacht fast unerträglich. An Schlaf ist nicht zu denken, also zockeln wir, uns in unser Schicksal fügend, Richtung Meer…
Gegen 6:00 Uhr morgens – wenigstens ist der Zug dieses Mal pünktlich – kommen wir ausgelaugt in Chumphon an. Das scharfe Essen vom Vortag bringt unsere Bäuche zwar ordentlich zum Rumoren, aber immerhin waren wir nicht gezwungen, das Loch im Zug-Klo zu benutzen.
Wie es in Chumphon weiter gehen soll, war uns bis dahin noch nicht ganz klar. Wir wussten zwar, wir müssen zum Anleger und dort irgendwie mit einem Boot übersetzen, aber wie das ablaufen sollte, davon hatten wir noch keinen Plan. Dieses Problem löst sich jedoch auf dem Bahnsteig umgehend in Luft auf. Die Gesellschaft Lomprayha hat sich auf die Verfrachtung von Touri-Massen spezialisiert und lauert überall, wo Touris ankommen, auf ihre Chance. So auch hier. Müde, verdreckt und hungrig sind wir aber einfach nur froh, dass andere die Weiterreise regeln.
Als wir den Lomprayha-Katamaran auf Koh Phangan verlassen, können wir uns vorstellen, wie es dem Gepäck in einem Flughafen ergeht: Vor dem Einsteigen in den Bus zum Anleger bekommen Mensch und Rucksack einen Aufkleber mit der Bezeichnung des Zielortes (also „Koh Phangan“ oder „Koh Tao“ …). Am Anleger steht schon der Katamaran. Dort wird Gepäck nach Zielort sortiert und schon geht es los. Sobald wir Koh Phangan erreichen, dürfen wir unter den wachsamen Augen des „Aufkleber-Kontrolleurs“ das schwimmende Gefährt verlassen. …und wir sind endlich da. Und ja, es ist paradiesisch, hier auf Koh Phangan.
Wir entschieden uns im Haad Salad Resort zu nächtigen. Diese sehr saubere und mit tropischen Pflanzen geschmückte Anlage können wir jeden Empfehlen, der auf Koh Phangan ein paar Tage verbringen möchte. Mehr Infos zum Hotel gibts hier!
Seht euch diese Strände an:
Es wird einem mit dem Anmieten eines zweirädrigen, motorisierten Untersatzes schon einfach gemacht. Für "'n Apfel und 'n Ei" konnten wir einen Roller mieten. Die beste Art, Koh Phangan allein zu erkunden, die doch eine sehr bergige Insel ist.
Damals waren wir sehr blauäugig was das Rollerfahren angeht, in dem weit entfernten Thailand. Wir verschwendeten keinen Gedanken an Versicherungsschutz oder Führerschein. Wenn ihr über diese Problematik mehr erfahren wollt, schaut einfach hier .
Wie dem auch sei, damals waren wir mit unserem Zweirad on tour und haben viele Strände der Insel abgeklappert. Dabei stellen wir fest, dass auch das Inselinnere nicht zu verachten war.
Weiter haben wir zwei Tempel auf der Insel besichtigt.
Außerdem hat die Westküste Koh Phangans eine fantastische Unterwasserwelt, die zum Schnorcheln einlädt.
Vom Schnorcheln angesteckt, haben wir es uns nicht nehmen lassen, uns an Atemregler und Pressluftflaschen zu wagen. Auf Koh Phangan waren wir das erste Mal in unserem Leben tauchen. Wir haben uns für die Tauchbasis der Haad Yao Divers entschieden. Eine Tauchschule, welche zumindest während unserem Aufenthalt, den deutschen Tauchlehrer Ivan mit an Board hatte! Eine Erfahrung, die uns schlichtweg den Atem raubte (sprichwörtlich ;-) ) und uns übrigens nicht mehr losgelassen hat. Heute dürfen wir uns "Open Water Divers" schimpfen. Den Tauchschein haben wir 2017 gemacht – und zwar auch in Thailand, auf der wunderschönen Insel Koh Kut
Während unserem Aufenthalt auf Koh Phangan haben wir „nur“ Schnuppertauchen gemacht. Und zwar im malerischen Anthong Marine Nationalpark, der übrigens auch ohne Tauchgang ein Besuch wert ist.
Über Wasser sah es so aus:
Nach 8 Tagen heißt es Abschied nehmen… Koh Phangan, du bist ein Paradies!