Eine kleine Provinz mit gleichnamiger Stadt rund 130 km westlich von Bangkok. Aus touristischer Sicht eher noch ein grauer Fleck auf der Landkarte, obwohl diese Gegend wirklich einiges zu bieten hat. Aufgrund der kurzen Entfernung von Bangkok ist es schnell und bequem zu erreichen und für all denjenigen zu empfehlen, die etwas von Thailand abseits der Küsten sehen wollen.
Nach unserer ersten Nacht in Bangkok lassen wir von unserem Hotel ein Taxi ordern, welches uns zum Bahnhof Thonburi bringt. Dort kaufen wir uns zwei Tickets für den Zug nach Kanchanaburi. Direkte Verbindung, 3. Klasse, laut Fahrplan 3 Stunden Fahrt. Weshalb ihr unbedingt eine Zugfahrt in Thailand mal mitgemacht haben solltet, erfahrt ihr hier.
In Kanchanaburi angekommen verbringen wir den ersten Tag damit, die Stadt zu erkunden. Wobei der Begriff Stadt es nicht auf den Punkt bringt. Der Flair Kanchanaburis ist ländlicher Natur. Es lädt zum Schlendern und Staunen ein. Wir haben ein wunderbares kleines, schickes und günstiges Hotel (Sabai @ Kan Resort) in der Nähe der Bahnstation an der River Kwai Bridge.
Fußläufig lässt sich die Brücke aus dem alten Kassenschlager „Die Brücke am Kwai“ besichtigen – wobei die eigenartigen und bewunderswerten Dinge entlang des Weges eigentlich noch interessanter sind. Heute nach mehreren Asienreisen wissen wir, dass vieles ganz normal und an vielen Orten zu sehen ist, aber damals kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus.
Am nächsten Tag unseres Aufenthaltes in der Region ist der Besuch des Erawan Nationalparks geplant. Dieses kleine Highlight Thailands ist mit ein Grund, weshalb wir Kanchanaburi als unseren ersten Ausgangspunkt gewählt hatten. Der Park liegt rund 1-2 Stunden nördlich von Kanchanaburi entfernt und ist wirklich ein kleines Juwel. Der berühmte Wasserfall ergießt sich über viele Kaskaden in immer wieder anders geformt, glatt geschliffene Becken. Das Wasser kommt aus einer Bergquelle und lädt zum Baden ein. Glasklar und erfrischend!
Aufregend ist nicht nur der Park selbst, sondern auch die Hin- und Rückfahrt mit einem kleinen Bus. Ja, nicht nur Zugfahren in Thailand ist spannend – Busfahren auch!
Busse sind das wohl beliebteste Gefährt in ganz Asien um Menschenmengen von A nach B zu bringen. Wenn Ihr darüber mehr erfahren wollt, geht’s hier lang!
Der dritte Tag in Kanchanaburi ist auch unser letzter Tag hier. Bevor wir aber unserer Weiterreise in den Süden antreten, wollen wir noch etwas von der Umgebung sehen. Und was bietet sich an diesem Kleinod am Kwai besser an als eine Bootsfahrt auf dem Kwai. Übrigens, wusstet ihr, dass man Kwai keinesfalls so ausspricht wie es sich liest? Ausgesprochen wird es „Kwä“. Jedenfalls wollen wir keine Tour über das Hotel oder eine Agentur buchen, sondern gehen einfach zum Ufer und fragen die dortigen Bootseigentümer und – zack! – sitzen wir in einem kleinen Longtailboat. Wir beneiden die Leute in den großen Kähnen mit 25 Sitzplätzen (und mehr) nicht. Und ich wage zu behaupten, wir sind günstiger weggekommen und unser Geld kam dem Eigentümer selbst zu Gute und nicht irgendeinem Veranstalter.
Der Bootsführer steuert uns den Kwai entlang vorbei an Pfahlbauten und bewohnten schwimmenden Häusern. Die Bootsfahrt war kurz, aber die Eindrücke sind bis heute präsent, nicht zuletzt auch der Ausflug ins Schilf, wo mit der Bootsführer eine echte Lotusblüte pflückt. Der Lotus ist in der buddhistischen Religion allgegenwärtig und an Schönheit wirklich kaum zu übertreffen. Wenn ihr mehr über die Pflanze und ihre Rolle in den asiatischen Ländern erfahren wollt, geht’s hier lang! .