Völlig gerädert wachen wir auf. Uns steckt der gestrige Tag mit dem Besuch des Tuol Sleng und der Killing Fields noch in den Knochen und wir haben schlecht geschlafen. Im Bus – das wohl üblichste Verkehrsmittel für längere Strecken – vertreiben wir die düsteren Gedanken, auch wenn es nicht so ganz gelingen will. Wir freuen uns auf Kampot und auf die Küstenregion.
Kampot ist ein idyllisches kleines Städtchen an einem kleinen Flüsschen gelegen. Es herrscht kaum Verkehr, überall blüht es, es gibt kleine, ruhige Cafés, die schön angelegt sind. Kampot ist ein wirklich schönes Fleckchen auf dieser Welt. Genau das richtige nach dem harten Tobak gestern.
Beim Schlendern durch die Stadt und am Flussufer des Prek Thom Rivers kommen wir an einem Bootsanleger vorbei und eh wir uns versehen, haben wir für abends eine Bootsfahrt auf dem Fluss gebucht. Kurz vor Sonnenuntergang geht’s los. Wir werden den Untergang der Sonne auf dem Boot erleben und beim Einsetzen der Nacht sollen die Fireflys (Glühwürmchen) ausschwärmen. Von den Glühwürmchen gibt keine Bilder; die waren unmöglich abzulichten, aber wir schwören: Es gab sie und wir haben sie gesehen.
Im Vorfeld haben wir über eine Agentur, die wir durch Zufall in Kampot gefunden haben, diese Tour gebucht: Wir werden ein Fischerdorf besuchen und uns Salzfelder ansehen. Außerdem steht eine Höhlenbesichtigung auf dem Programm und der Besuch einer Pfefferfarm. Danach werden wir nach Kep fahren und von da aus zur kleinen Insel Rabbit Island übersetzen, um dort den Nachmittag zu verbringen. Ein Tagesprogramm, das spannend klingt.
Der Agentur hat uns auch eine Besichtigung einer Krokodilfarm vorgeschlagen. Hier haben wir aber dankend abgelehnt. Wir wollen keine Tiere anglotzen, deren einzige Daseinsberechtigung es ist, als Handtasche zu enden. "Tiere und Asien" ist immer wieder ein sehr kontrovers diskutiertes Thema. Wie wir das sehen, und was man tun kann oder besser sein lassen sollte, erfährst du hier .
Morgens darauf sind wir mal wieder per Tuk-Tuk unterwegs, welches die Agentur geordert hat… okay, let’s go:
Nach einem kleinen Stückchen Fahrt halten wir an den Feldern, die der Salzgewinnung dienen. Hier wollen wir den Prozess sehen und verstehen, wie durch das Verdunsten von Meerwasser Salz auf den Feldern gewonnen wird. Leider geht das ganze deswegen in die Hose, weil es in der Nacht wie aus Eimern geregnet hat. Wir sehen nur mit Regenwasser vollgelaufene Salzfelder – recht unspektaklär.
Als nächstes besuchen wir ein Fischerdorf. Wir betreten es leider nicht, sondern schauen nur von außen drauf. Auch das haben wir uns anders vorgestellt. Wenigstens bietet es ein schönes Fotomotiv.
Nach den beiden Enttäuschungen sollte es nun spannender werden. Wir besichtigen eine Höhle. Hierzu müssen wir zunächst ein Stück durch den Dschungel. Die Natur Kambodschas ist wirklich beeindruckend. Leider ist die Höhle nicht so abenteuerlich wie versprochen.
Kampotpfeffer. Der beste Pfeffer der Welt?! Jedenfalls ist er jedem Koch ein Begriff. Der Besuch einer Pfefferfarm ist nach unserer Ansicht ein Muss, wenn man schon bis zu diesen Fleckchen der Erde gereist ist. Und nicht zuletzt deswegen, weil man ihn hier relativ günstig erwerben kann. Wir bezahlen 8 USD für 250g – Schnäppchen, wenn man sich die Preise hier zu Lande anschaut. Vom Aroma her ist der Pfeffer tatsächlich Spitze.
Nach dem Besuch der Pfefferfarm ist es Mittagszeit fährt uns unser Tuk-Tuk-Fahrer nach Kep. Endlich sind wir an der Küste angelangt. Hier essen wir etwas Kleines und uns setzen dann mit einem Boot zu der kleines vorgelagerten Insel namens Rabbit Island. Die Insel hat nicht viel zu bieten, aber es reicht um einige Stunden zu entspannen.
Allerdings müssen wir sagen, dass diese Tourbuchung über die Agentur mehr oder weniger ein Reinfall war. Hier wurde deutlich, dass man nur schnelles Geld verdienen will und dem Zahlenden eigentlich nichts bietet. Wenn wir diese Tour mit unseren Touren in Battambang vergleichen, so liegen Welten dazwischen. Der Tuk-Tuk-Fahrer hatte kein Interesse uns groß was zu erklären, es ging nur darum, die Touri-Fracht schnell von A nach B zu bringen. Man hat förmlich die Abzocke dahinter gespürt und wir sind sicher, dass hier einzig und alleine diese Agentur etwas davon hatte.
Deswegen Leute, Finger weg von Agenturen! Sucht euch eure Guides selbst aus, bezahlt sie ordentlich und ihr bekommt was geboten. Denn zu bieten hat Kampot alle mal was!