Hanoi ist die älteste noch bestehende Hauptstadt im südostasiatischem Raum und zugleich nach Saigon die zweitgrößte Stadt Vietnams. Hanoi ist ein pulsierendes Fleckchen mit rund 6 Mio. Einwohner im Norden Vietnams mit ganz viel Charme. Der chinesische Einfluss ist hier deutlich zu spüren. Selbst die Menschen sehen anders aus als im Süden. Unser persönlicher Eindruck (!) war auch, dass die Leute Nordvietnams freundlicher waren als die im Süden. Aber hier sollte jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Auf jeden Fall steppt in Hanoi der Bär...
Wir fliegen mit der Vietnam Airways von Can To aus binnen zwei Stunden nach Hanoi. Wie üblich haben wir den Flug bereits in Deutschland gebucht, weil wir aufgrund unseres doch straffen Zeitplans keine Überraschungen erleben wollen. Am späten Nachmittag landen wir in Hanoi und werden sogleich mit etwas konfrontiert, womit wir überhaupt nicht gerechnet hatten: Im Februar ist im Norden Vietnams kalt. Nicht so eisig, wie in Deutschland, aber mit 15-17°C deutlich kühler als im tropisch-heißen Delta. Zudem hängt eine graue Wolkendecke über der Stadt. Solche Temperaturen sind wir nicht gewohnt von Südostasien. Dementsprechend solltet ihr vorher die Klimatabellen checken und eure Packliste LINK auch anpassen.
Wir ziehen unsere Pullis über, die wir in Deutschland anhatten, schnappen uns ein Taxi und düsen Richtung Innenstadt. Dort beziehen wir unser Zimmer im Bamboo Hotel – es ist einfach, zweckmäßig und sauber – also durchaus empfehlenswert. Wir nächtigen in der Altstadt Hanois in unmittelbarer Nähe des Hoan Kiem Sees. An diesem Abend schlendern wir nur noch kurz durch die Straßen, essen etwas und erwerben „hochwertige und original- gefälschte“ Northface-Jacken, da wir abends in unseren Pullis frieren.
Am nächsten Tag machen wir uns auf, die Altstadt zu erkunden. In diesem Viertel fühlt man sich definitiv nicht wie in einer asiatischen Großstadt mit über 6 Mio. Einwohnern. Im Gegenteil, dieses Eckchen hat Flair und davon jede Menge. Die engen Gässchen trage alle die Namen, von dem was dort verkauft wird – z.B. wird in der Hang Bac, der Silberstraße, nur Silber verkauft; in der Hang Bo, Straße der Bambuskörbe, nur Körbe und sonstiges Geflochtenes - wirklich erstaunlich! Und nun einige Eindrücke aus der Old City…
Aber nicht nur rege Verkaufsstände findet man in der Altstadt, sondern auch eine Zahl von Tempeln.
Im Herzen Hanois, direkt an der Altstadt gelegen findet man den Hoan Kiem See mit seinem Schildköten-Pavillon und dem Jade-Berg, der kleinen Insel im See.
Als wir den Tempel des Jade-Berges besichtigen ist dort gerade eine Zeremonie. Gespannt schauen wir zu…
Für abends ist ein Besuch im Wasserpuppen-Theater geplant. Die Karten haben wir am Tag bereits gekauft, direkt am Theater, das sich am Hoan Kiem See befindet. Bevor wir dorthin gehen, treffen wir aber noch Joe, über den wir für den morgigen Tag eine Tour in die weltberühmte Halong-Bucht buchen.
Die ganze Story über Joe und wie unser Besuch in der Halong Bay wirklich ablieft, findet ihr in unserem Blog „Halong Bucht“.
Wir machen uns also auf ins Wasserpuppen-Theater. Im Vorfeld haben wir uns darüber schlau gemacht und wissen, dass es sich hierbei um eine alte Tradition handelt. Das Stück ist nicht besonders lang und eigentlich ganz lustig – man sollte es sich einfach ansehen und sich selbst ein Urteil bilden. Wenn es einen langweilt, dann sollte man das aber bitte nicht so zum Ausdruck bringen, wie der beleibte Typ neben uns. Ein Amerikaner oder Europäer lässt sein Desinteresse so raushängen, dass es auch ja jeder mitbekam: laut gähnend und mit absichtlich lauten Schnarchgeräuschen… sowas geht gar nicht; man kann sich auch mal 30 Minuten zusammen reißen. Wir ärgern uns etwas… aber versuchen, dem Theaterstück so gut es geht zu folgen.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir in der Halong-Bucht, was ihr hier (LINK) nachlesen könnt. Als wir zurückkommen beziehen wir wieder unser Zimmer im Bamboo Hotel und setzen unsere Besichtigung Hanois fort.
Nachdem wir die Altstadt bereits genauer unter die Lupe genommen hatten, wagen wir uns weiter vor – alles zu Fuß. Für die Sehenswürdigkeiten Hanoi’s benötigt man nicht wirklich ein Taxi.
Es ist immer noch bewölkt und recht frisch. Wir ärgern uns etwas, da bei Sonnenschein doch alles viel viel schöner ist. Allerdings haben wir schon so oft die südostasiatische Hitze verflucht, gerade in Städten wie Bangkok oder Saigon. Für einen Städtebesuch ist das Klima hier ideal.
Zunächst ging es zur alten Zitadelle von Hanoi und von da aus zum Westsee:
Im Westsee selbst liegt aus einer Insel gelegen ein wunderbarer Tempel mit der Tran Quoc-Pagode.
Unweit davon, am Südost-Zipfel des Sees liegt der ebenso schöne Tempel Quan Thanh.
Zum Schluss ging es dann weiter zur letzten Ruhestätte des wohl bekanntesten Mannes Vietnams – Ho Chi Minh oder auch liebevoll Onkel Ho genannt.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Hanoi besuchten wir noch den bekannten Literatur-Tempel. Hier feiern Schulabsolventen in schicken Roben ihren Abschluss. Ein wirklich toller Tempel in Vietnam.
… nach einer Rikscha-Tour um den Hoan Kiem-See verbringen wir den restlichen Abend in der fantastischen Altstadt, wo auch wieder reges Treiben herrscht.
Hanoi ist eine wahnsinnig sympathische, asiatische Großstadt. Soviel Flair, soviel Atmosphäre haben wir in Saigon, Bangkok oder Phnom Penh nicht erlebt. Wenn es einen nach Vietnam zieht, darf Hanoi auf einen Fall fehlen. Selbst ohne Sonnenschein einfach ein tolle Stadt!!!
Am nächsten Morgen geht’s aber weiter… nach Ninh Binh – in die Provinz – in die trockene Halong Bucht!